Wochennotiz 421

07.08.2018-13.08.2018

    SotMJP2018の集合写真

    SotM Japan 2018の集合写真 1 | © Foto 渡邉剛広, CC BY 2.0

In eigener Sache

  • Im Blog von Wikimedia Deutschland steht ein Artikel (von Manfred Reiter) über die Geschichte von OSM und der WeeklyOSM mit einigen Hintergrundinformationen darüber, was es bedeutet, einen Blog mit 12.000 Lesern zu betreiben. Wie bereits berichtet, erscheint die WeeklyOSM jetzt zusätzlich in Suaheli und Koreanisch, was auch dank einer Wikimedia-Foundation-Reisebeihilfe ermöglicht wurde.

Mapping

  • Frederik Ramm fragt auf der Mailingliste Tagging, ob man noch Place-Nodes für Kontinente bräuchte.
  • Eine Diskussion auf OSM-talk, die ursprünglich darum ging, ob highway=* + area=yes oder eher area:highway=* für das Tagging von Straßenflächen genutzt werden sollte, artete schnell in eine allgemeine Diskussion über Flächenrouting, Verallgemeinerung und die Dokumentation im Wiki aus.
  • Auf der Tagging-Mailingliste wies Andy Mabbett auf das Problem hin, wie verschiedensprachige Namen in OSM getrennt werden. Auf der Wiki-Seite für multilinguale Namen werden Leerzeichen, Leerzeichen + Bindestrich, Querstrich sowie Querstrich + Leerzeichen genutzt. Er wünscht sich eine größere Konsistenz.
  • Ein Import von historischen County-Grenzen in Großbritannien löst auf der lokalen Mailingliste eine angeregte Diskussion aus. Obwohl es überzeugende Argumente für das Entfernen der Grenzen gibt, sind einige dagegen. Auch der Mapper, der die Daten importiert hat, meldet sich zu Wort und erklärt seine Hintergründe.
  • Das Open-Location-Codes-System, mittlerweile auch als Plus Codes bekannt, hat eine lange und hitzige Diskussion auf GitHub und der Mailingliste Talk ausgelöst. Der Hauptstreitpunkt ist die Frage, ob das System, das Angaben von geographischer Länge und Breite in einen Code umwandelt, als Tags in OSM erfasst, clientseitig in Koordinaten zurücktransformiert oder von Geocodern unterstützt werden sollte. Frederik Ramm hat eine längere Antwort auf die Diskussion als FAQ-artigen Blogeintrag verfasst. Christoph Hormann kritisiert in seinem Blog die Aktivitäten von Entwicklungshelfern, den Armen in Form von Plus Codes ein Adressierungssystem zu geben, als „ziemlich zynisch und menschenverachtend“. Ilya Zveryev vertritt (automatische Übersetzung) in seinem Blog eine gegenläufige Position.
  • Die koreanische Community hat alle Keys, die ko_rm beinhalten, dem BCP-47-Standard ko-Latn angepasst. Über einen solchen Automated Edit wurde bereits seit 2015 nachgedacht, als Thierry Bézecourt die Idee erstmals auf Talk-ko aufbrachte. In anderen Ländern wie z.B. Japan wird jedoch weiterhin die Variante xx_rm verwendet.
  • Die Abstimmung für vorgeschlagene Fluchtwege ist angelaufen. Diese Wege dienen dazu, Menschen zügig vor Naturkatastrophen wie Hurrikanen oder Tsunamis in Sicherheit zu bringen, und werden in der Regel zumindest in den USA mit einem runden blauen Rettungswegschild versehen.
  • Direktes Aufrufen eines externen Editors (z.B. JOSM) aus der OSM-Website heraus funktioniert jetzt endlich auch mit dem Microsoft-Browser Edge. Laut einem Tweet wurde dessen sehr defensiver Umgang mit localhost-Diensten endlich gefixt.

Community

  • Am 12. August wurde an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt der 14. Geburtstag von OpenStreetMap gefeiert.
  • Gregory Marler hat die ersten Videos der SotM auf dem SOTM-YouTube-Channel hochgeladen und in dieser Playlist zusammengefasst.

    Hilfe bei der Transkription und Übersetzung wird noch gesucht. Was zu tun ist, findet Ihr hier.

  • Auf der Mailingliste talk-ch wird vorgeschlagen, mit Gewerbe- und Berufsverbänden zusammenzuarbeiten. Die Geschäfte und Berufsgruppen könnten durch entsprechende Vorinformationen ihre eigenen Einträge in der OSM pflegen. Simon Poole schlägt eine bereits vorhandene Schweizer Karte vor, die solche Aktionen unterstützen kann.
  • SunCobalt bastelte eine Statistik, getrennt im DACH-Bereich, die eine Rangfolge aktiver Mapper im Erfassen von addr:housenumber erzeugt. Die Gewichtung (1 Punkt pro Node, 5 pro Way, 10 pro Relation) für einen fiktiven Score wird noch diskutiert – wenn auch nicht ganz ernst gemeint.
  • BBC Radio stellt ein OSM-Mappingprojekt in Niger vor, auf dessen Basis der Hochwasserschutz verbessert wird.
  • Ein Artikel im Bright Magazine veranschaulicht an einem Beispiel die oft willkürliche und unangekündigte Zerstörung von Slums zu Gunsten von Bauprojekten. Was OSM dabei tun kann: Wenn solche Gegenden schon vor der Räumung detailliert gemappt waren, können die davon betroffenen Menschen eher an eine Entschädigung kommen, da das Ausmaß der Maßnahme dadurch nachweisbar wird.
  • Der US-Botschafter in Turkmenistan, Allan Mustard (aka apm-wa), wurde von OSM Belgium als Mapper des Monats ausgezeichnet. Allan beschrieb seine größte Errungenschaft mit der Erfassung von Aşgabat in OSM als die umfassendste öffentlich zugängliche Karte in der Hauptstadt Turkmenistans.
  • Niklas Weber, ein deutscher Arzt, untersucht eine durch Zecken verursachte Hautkrankheit in Quilcacé, Kolumbien. Er nutzt OpenStreetMap auf Locus-Map intensiv auf seinen Reisen, wie Carlos (aka kaxtillo) in seinem Blogbeitrag berichtet.
  • In Eppendorf ist dem vorletztes Jahr beim Wandern in Spanien verunglückten OSM-Benutzer Thomas Bellmann aka malenki ein Gedenkstein gewidmet worden. Dieser Liederstein liegt am Carl-August-Nendel-Weg in Kleinhartmannsdorf in der Nähe seines Geburtshauses. Im Forum wurden Bilder veröffentlicht.
  • Die Benutzeroberfläche von Taginfo wurde erstmals in eine von rechts nach links geschriebene Sprache, das Persische, übersetzt. Jochen Topf, der Taginfo-Entwickler, beschreibt in seinem Blog, welche Schwierigkeiten beim Persischen bestehen.

OpenStreetMap Foundation

  • Die OpenStreetMap Foundation hat ihren Sitz geändert.
  • Die License Working Group hat einen Entwurf für die neuen Nutzungsbedingungen für openstreetmap.org veröffentlicht und bittet um Feedback.
  • Das Protokoll der öffentlichen Vorstandssitzung des FOSSGIS e.V. vom 8. August ist veröffentlicht worden.

Veranstaltungen

  • Die Geochicas laden alle Frauen zu einer Veranstaltung am Abend vor der FOSS4G Konferenz und dem HOT Summit dieses Jahr in Dar es Salaam ein. Wenn ihr an der Veranstaltung teilnehmen möchtet, registriert euch bitte.
  • [1] Am 11. August fand in Tokio die State of the Map Japan 2018 statt. Auf Flickr gibt es Fotos zu sehen.
  • Am 9. und 10. November findet auf dem Komaba Research Campus der Universität Tokio die FOSS4G 2018 Tokio statt.

Humanitarian OSM

  • Ramani Huria 2.0, ein lokales Community-Mapping-Projekt in Dar es Salaam, berichtet über eine Initiative zur Erfassung des lokalen Entwässerungsnetzes für die Entwicklung von Hochwassermodellen. Als schnell wachsende Küstenstadt ist Dar oft von hohen Wasserständen betroffen. Das Modell sollte dazu beitragen, das Hochwasser und seine Auswirkungen sowie den Einfluss von mangelhafter Infrastruktur und Instandhaltung und Müllablagerungen auf Hochwasserrisiken zu verstehen.
  • Ein Beitrag der The Hindu erklärt kurz das Zustandekommen von Missing Maps und berichtet dann von Pete Masters von Medecins Sans Frontieres (MSF). Pete führt Schulungen in Delhi über humanitäres Mapping mit Freiwilligen durch: „Ich bin begeistert, dass ich humanitäre Hilfe leisten kann“. Die neugierigen Freiwilligen sahen es genau so.
  • Ein neuer Open-Access-Perspektiven-Artikel von GIScience Heidelberg und dem Roten Kreuz (UK/Deutschland) diskutiert das Missing-Maps-Projekt und dessen Potential für die Rotes-Kreuz- / Roter-Halbmond-Initiative.

Ausbildung/Schulung

  • Die Frage, wie man Overpass mit der API-Entwicklungsumgebung Postman abfragen kann, wurde auf GIS StackExchange beantwortet.

Open-Data

  • Luftmissionen mit LiDAR-Lasertechnik liefern sehr genaue Höhenmodelle. Martin Isenburg von der rapidlasso GmbH geht mit dem Aufkommen der Lidar-Punktwolken für Estland erneut auf die Frage des Zugangs zu solchen Daten in einem Artikel ein. In früheren Blogeinträgen (1, 2) wurde gefragt, ob es sich aufgrund der Einnahmen von rund 323.000 Pfund pro Jahr zwischen 2007 und 2014 lohnt, den eingeschränkten Zugriff auf solche genauen Höhendaten beizubehalten.
  • Auf der ToulouseSpaceShow 2018 kündigte GIScience Heidelberg einen neuen Landnutzungs-Datensatz an, der Daten aus OSMlanduse.org und EU Sentinel 2 kombiniert und zunächst für ganz Europa verfügbar sein soll.

Programme

  • Imre Samu zeigte bis zum 20. August einen Taginfo-Prototypen, der Auswertungen nach Regionen ermöglichte. Neben 620 Docker-Instanzen für die verschiedenen Regionen wurden auch zwei spezielle Instanzen für normalisierte Namensunterschiede sowie problematische Namen vorgeführt. Trotz der beeindruckenden Zahl an verschiedenen Taginfo-Instanzen lief der Prototyp auf einer bescheidenen Atom-CPU mit 32GB RAM.
  • Wille Marcel kündigt für den 27. August eine DSGVO-kompatible Version von OSMCha an und erklärt in seinem Blogeintrag die Unterschiede.
  • lifehacker.com hat den Artikel „Navigate Hiking Trails With Hikepack“ veröffentlicht, ein Review der OSM-basierten, kommerziellen Wander-App für iOS.
  • OpenStreetMap US hat eine Ausschreibung zur Neugestaltung der TeachOSM-Website veröffentlicht. Man sollte sich beeilen, um den Zuschlag noch zu bekommen – Stichtag ist 20. August 2018.
  • Chip.de hat die Navi-App Live Roads getestet. Die Vorzüge gegenüber dem Platzhirsch von Google sollen in präziseren Ortungsdaten anhand von optimierter Sensorauswertung und dem Feedback von Nutzern zu Verkehrsproblemen liegen. Die App setzt auf Mapbox-Technik und somit OSM-Daten.

Programmierung

  • GIScience Heidelberg veröffentlichte ein neues jupyter notebook, das zeigt wie man die OpenRouteService Isochrones API zur Analyse der Erreichbarkeit von Gesundheitseinrichtungen in Madagascar nutzen kann.
  • Anusha Singh setzte die Arbeit am Web-basierten Public-Transport-Editor fort. Laut ihrem Benutzer-Blog auf osm.org hat sie viele Verbesserungen wie einen Anfänger- und einen Expertenmodus und interaktive Tutorials zur Verwendung der Web-App ergänzt.
  • Florian Schäfer hat sein Wikipedia-Plugin für JOSM im Google Summer of Code verbessert. Das Projekt ist auf Github umgezogen, wurde neu strukturiert, und Wikipedia- sowie Wikidata-Angaben werden nun auf Konsistenz überprüft.
  • Srikant Chepuri beschrieb seinen erzielten Fortschritt bei der Weiterentwicklung von GTFS2OSM in seinem Benutzer-Blog. Das Tool nutzt einen GTFS-Feed, um fehlende Elemente des öffentlichen Nahverkehrs in OSM zu ergänzen.
  • Matias Dahl, der 2015 einen Blogbeitrag über Veränderungen des amenity-Tags schrieb, hat eine neue Website namens tagdynamics.com erstellt, die einen Einblick in die Veränderungen von OSM-Tags geben soll. Die work-in-progess-Website zeigt, wie Tags, Values oder Tag-Value-Paare wie bspw. building = yes sich mit der Zeit verändert haben. Der Quellcode ist auf GitHub verfügbar.

Releases

  • Der noch recht neue OSM-Editor Pic4Review hat laut einem Tweet kürzlich ein größeres Update erhalten. Zu den Änderungen gehören unter anderem die Unterstützung der deutschen Sprache und die überarbeitete Benutzeroberfläche.

Kennst du schon …

  • .. die Dissertation von Chris Anderson-Tarver über das Crisis-Mapping nach dem Erdbeben2010 in Haiti?
  • … das experimentelle OSM basierte 3D-Tool Little-big-City von Yi Shen?
    Hier als Beispiel der Southwork-Park in London. Durch Eingabe der Koordinaten (Punkt-Trennung!) kann jeder Ausschnitt gewählt werden.
  • DroneRadar? Die Webseite zeigt auf einer OSM Karte, wo in Polen Drohnenflüge erlaubt bzw. verboten sind.
  • … die Liste der Server der OpenStreetMap Foundation mit Informationen zur Ausstattung, Verwendung und Standort?

Weitere Themen mit Geo-Bezug

  • Im August haben Spanien und Portugal einen Vertrag ratifiziert (es), der die Flussgrenzen auf dem Miño und Guadiana festlegt.
  • Wie CBS News ausführlich berichtet, lässt es sich kaum verhindern, dass Google-Dienste individuelle Bewegungsprofile erstellen, auf Android-Geräten ebenso wie auf iOS. Selbst entsprechende Privatsphäre-Einstellungen werden dabei bewusst ignoriert, mit dem Argument, es nütze dem Anwender doch. Auch deutsche Medien berichten (1, 2).
  • Pocketnavigation hat das OSM-basierte Sport-Navi Rox 12.0 von Sigma getestet, einen Konkurrenten des Garmin Edge.
  • Eine Petition will die Grenze von Provinz Batman in der Türkei in die Form des „Batman“-Logos ändern.
  • Die Trockenheit lässt im Vereinigten Königreich verborgene historische Stätten unter landwirtschaftlichen Nutzflächen auf Luftbildern leichter sichtbar werden.
  • Die „Berliner Morgenpost“ hat einen interaktiven Vergleich für Satellitenbilder mehrerer ausgewählter Orte in Deutschland von Anfang Mai und Ende Juli/Anfang August 2018 veröffentlicht, um die optischen Folgen der Trockenheit begreifbarer zu machen. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat Fotos aus der ISS getwittert, die die Trockenheit in Mitteleuropa zeigen.

Wochenvorschau

    WoWasWannLand
    MumbleOpenStreetMap Foundation public board meeting2018-08-16everywhere
    Rapperswil10. Micro Mapping Party Rapperswil 2018 (inc. OSM-Treffen)2018-08-17switzerland
    LüneburgLüneburger Mappertreffen2018-08-21germany
    LübeckLübecker Mappertreffen2018-08-23germany
    DüsseldorfStammtisch2018-08-29germany
    StuttgartStuttgarter Stammtisch2018-09-05germany
    BochumMappertreffen2018-09-06germany

    Hinweis:
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Diese Wochennotiz wurde erstellt von Kateregga1, Nakaner, Polyglot, Rogehm, SK53, Spanholz, SunCobalt, bjoern_m, derFred, doktorpixel14, kreuzschnabel.